Veilchen war gestern, morgen könnte der Duft des hawaiianischen Hibiskus in der Parfümerie stehen. Auf der Suche nach umweltfreundlichen, unbedenklichen und ungewöhnlichen Molekülen setzt die Industrie auf neue Methoden.

Süß riecht es, nach Lindenblüte. Mareike Bader schwenkt einen Glasstopfen langsam hin und her, damit sich der Duft löst und ausbreitet. „Das ist unser Berlin-Duft“, sagt sie. Der nächste Stopfen wird herumgereicht, süßes Maiglöckchen, Stopfen rein, nächster Stopfen raus: Tulpe, Jasmin. Draußen vor dem kleinen Berliner Ladengeschäft liegt Schnee – drinnen ist Sommer.

In „ Frau Tonis Parfum“ stehen 30 durchsichtige Apothekerflaschen aufgereiht auf einem weißen Tisch. Bader entstöpselt eine nach der anderen, erklärt, was man riecht – das gehört zum Schnupperkurs, den sie leitet. Vier Frauen riechen an den Stopfen. Sie kennen einander nicht, wollen einander auch nicht kennenlernen, reden kaum miteinander. Hier geht es nur um sie selbst. Jede von ihnen versucht, innerhalb einer Stunde herauszufinden, welche Duftkombination am besten zu ihr passt – ob eher grün, blumig, orientalisch oder zitrisch.  Die Frauen wollen in diesem Kurs ihr eigenes Parfum gestalten, eines, das ihrer natürlichen Persönlichkeit besser entspricht als ein vorgefertigter Duft aus der Parfümerie.

Das Konzept von „Frau Tonis Parfum“ hat sich Stefanie Hanssen ausgedacht, sie ist die Geschäftsführerin. Parfüm sei heute etwas sehr Intimes, sagt sie. „Keine Paarungshilfe, sondern eine individuelle Inspiration.“ Ein Duft, so unverwechselbar und einzig, wie die Person, die ihn trägt. Ein Selfie aus Aromen. Als wohlriechende Hervorhebung der eigenen Individualität, sinnlich und natürlich. 

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